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Start-Ups, die einfach nicht dazulernen wollen: Ein persönlicher Blick hinter die Kulissen

In der Welt der Start-Ups gibt es viele Herausforderungen, die nicht immer offensichtlich sind, aber entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sein können. Heute möchte ich meine Erfahrungen teilen, die ich als Jurymitglied beim AXEL Accelerator gemacht habe. Besonders eine Firma, die mir schon beim letzten Mal aufgefallen ist – das Unternehmen – hat mich zum Nachdenken angeregt. Warum scheinen manche Start-Ups einfach nicht aus den wertvollen Lektionen zu lernen, die ihnen die Marktrealität bietet?

Warum sollten Sie weiterlesen?

Wenn Sie im Bereich der Start-Ups tätig sind oder selbst ein Unternehmen gründen möchten, könnte dieser Beitrag Ihnen helfen, einige häufige Fallstricke zu erkennen und zu vermeiden. In diesem Artikel werde ich auf konkrete Probleme eingehen, die ich während meines Engagements als Mentor und Jurymitglied beobachtet habe, und ich hoffe, dass meine Einblicke Ihnen wertvolle Impulse geben.

Die Probleme des Unternehmens: Eine Wiederholung der Geschichte

Das Unternehmen, das Lösungen zur Energiemanagementsoftware für größere Wohngebäude anbietet, war Teil meiner heutigen Jurysitzung. Erstaunlicherweise haben sie wieder die gleichen unrealistischen Annahmen präsentiert, die ich schon vor einigen Monaten als Mentor kritisiert hatte. Eine besonders alarmierende Zahl: Bis 2032 soll ein Roll-out von 95 % der Smart-Meter in Deutschland erfolgen. Diese Zahl wurde vehement verteidigt, wobei ich und andere Mentor*innen deutlich machten, dass sie einfach nicht der Realität entspricht.

Marktrealitäten erkennen

Ich arbeite in der Energiewirtschaft bei SWK Novatec, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Karlsruhe, und habe Einblicke, die vielleicht nicht jeder hat. In einem hochgradig regulierten und komplexen Markt, wie wir ihn im Energiebereich finden, wächst die Akzeptanz von Smart-Metern keineswegs so schnell, wie viele es gerne hätten. Im Gegensatz zu einem Smartphone, das jeder leicht kaufen kann, erfordert die Implementierung von Smart-Metern ein feines Gespür für die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Haushalte und Eigentümergemeinschaften.

Die Hürden bei Smart-Metern

Die Herausforderungen sind vielfältig. Da ist zunächst der technische Aspekt: Oftmals befinden sich die intelligenten Messsysteme im Keller, fernab von gutem WLAN oder Mobilfunkempfang. Hinzu kommt das Fehlen einer klaren Kommunikationsstruktur. Wer kann erwarten, dass die Daten effizient übertragen werden, wenn die Grundlagen nicht stimmen?

Ein Aufruf zur Authentizität

Es ist frustrierend, immer wieder die gleichen Themen zu diskutieren. Die Tatsache, dass das Unternehmen und andere Start-Ups ihre Annahmen nicht anpassen, ist nicht nur ein Zeichen von Ignoranz, sondern auch von fehlendem Vertrauen in die Expertise der Branche. Innovation ist wichtig, aber sie sollte immer im Kontext der Realität stattfinden.

Der Blick nach Norden: Modelle, die funktionieren

Im Vergleich zu Ländern wie Finnland oder Schweden, die bei der Digitalisierung und dem Roll-out von Smart-Metern viel weiter sind, hinken wir in Deutschland hinterher. Dies liegt nicht nur an unterschiedlichen Gesetzen und kulturellen Herangehensweisen, sondern auch an einem anderen Digitalisierungsstandard. Start-Ups müssen diese Unterschiede verstehen und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.

Fazit: Lernen ist der Schlüssel zum Erfolg

Es ist Zeit, dass Start-Ups einen authentischen Dialog mit der Industrie führen und bereit sind, aus den Fehlern anderer zu lernen. Wer nicht lernen möchte, muss fühlen – das ist eine Lektion, die immer wieder auffällig ist.

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Waren Sie schon einmal Mentor oder Teil einer Jury, wo die Start-Ups nicht das taten, was nötig war? Ich bin gespannt auf Ihre Meinungen und Erfahrungen!

Bis bald,
Euer Silas