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Die Eightfold-Methode: Ein Workshop-Konzept, das Ideenflusses neu definiert

Heute möchte ich euch von meiner ersten Erfahrung mit der Eightfold-Methode erzählen – einer Methode, die nicht nur mein Konzept von Workshops verändert hat, sondern auch die Art und Weise, wie wir gemeinsam Lösungen generieren. Ob ihr nun ein erfahrener Workshop-Leiter seid oder einfach auf der Suche nach neuen Methoden, um eure Teamarbeit zu stärken, diese Methode könnte euer nächstes Geheimnis sein.

Was ist die Eightfold-Methode?

Die Eightfold-Methode ist eine kreative Vorgehensweise, um Ideen zu generieren und Lösungen zu entwickeln. Der Name kommt von dem achtteiligen, gefalteten Blatt Papier, das die Grundlage für diese Methode bildet. Doch bevor wir uns in die Details stürzen, fragt ihr euch vielleicht: Warum sollte ich diese Methode überhaupt ausprobieren?

Die Antwort ist einfach: Die Eightfold-Methode zwingt uns, kreativ zu denken, Lösungen zu priorisieren und aktiv zu handeln – und das alles unter Zeitdruck. Gerade in einer Welt, in der Probleme oft komplexer sind als die Lösungen, ist das ein echter Game-Changer.

So funktioniert die Eightfold-Methode

1. Das Problem identifizieren

Der Workshop beginnt damit, dass sich jeder Teilnehmer sein größtes aktuelles Problem auf einem DIN-A4-Blatt notiert. Das klingt einfach, doch wie schnell merkt man, dass die Wahl eines Problems, insbesondere bei Führungskräften, bereits den ersten Widerstand mit sich bringt. "Ich habe so viele Probleme, wie soll ich mich da entscheiden?" – eine Frage, die fast automatisch aufkommt.

Doch hier liegt der Clou: Die Gruppe und der Workshop selbst schaffen einen Rahmen, in dem man sich gezwungen sieht, Prioritäten zu setzen. Der Druck, den die anderen Teilnehmer mit ihrem konzentrierten Schreiben erzeugen, hilft, die Blockaden zu überwinden.

2. Das Blatt falten – die Geburt der Eightfold-Methode

Sobald das Problem festgelegt ist, kommt das zweite Blatt ins Spiel. Jeder Teilnehmer erhält ein weiteres DIN-A4-Blatt, das dreimal gefaltet wird: erst in der Mitte, dann längs und erneut längs. Das Ergebnis? Acht Kompartimente, die wie ein Mini-Whiteboard dienen.

3. Lösungen unter Zeitdruck

Jetzt beginnt der spannendste Teil: Jedes Kompartiment steht für eine Minute, in der die Teilnehmer eine Lösung für ihr ausgewähltes Problem entwickeln müssen. Die Aufgabe ist simpel: Jede Lösung braucht eine grobe Beschreibung. Doch der Zeitdruck sorgt für ein echtes Adrenalin-Kick – und das ist bewusst so gewollt.

Was am Anfang oft für Stöhnen sorgt ("Boah, acht Lösungen in acht Minuten?"), entpuppt sich schnell als kraftvolle Methode, um den Fokus auf Lösungen statt Probleme zu legen. Und das Beste? Selbst wenn nicht alle acht Kompartimente gefüllt werden, haben die meisten Teilnehmer am Ende immerhin vier bis fünf konkrete Vorschläge zu bieten.

4. Das Ideen-Canvas – von der Idee zur Umsetzung

Nachdem die Lösungen skizziert sind, folgt das Ideen-Canvas. Dieses Canvas ist ein strukturierter Rahmen, der die Teilnehmer auffordert, ihre Ideen zu detaillieren:

Hier kommt der Widerstand wieder zum Vorschein, vor allem bei Führungskräften, die plötzlich wie in der Schule etwas "aufzeichnen" sollen. Doch am Ende zeigt sich, dass diese Methode nicht nur Spaß macht, sondern auch echte Ergebnisse liefert.

5. Die Präsentation und der nächste Schritt

Zum Abschluss präsentieren die Teilnehmer ihre Ideen-Canvas in der Gruppe. Das ist nicht nur eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig zu inspirieren, sondern auch, um den Querschnitt der Lösungen zu sehen. Oftmals entstehen hier Synergien, die niemand zuvor bedacht hätte.

Das Ergebnis? Jeder Teilnehmer hat nicht nur eine konkrete Idee, sondern auch einen klaren Weg, wie er diese Idee umsetzen kann. Und für den Workshop-Leiter? Kaum Nacharbeit – die Ergebnisse liegen bereits fertig vor.

Warum die Eightfold-Methode funktioniert

Was macht diese Methode so einzigartig?

  1. Zeitdruck fördert Kreativität: Die Begrenzung auf eine Minute pro Kompartiment zwingt die Teilnehmer, schnell zu denken und Prioritäten zu setzen.
  2. Struktur hilft bei der Umsetzung: Das Ideen-Canvas sorgt dafür, dass die skizzierten Lösungen nicht im Sande verlaufen, sondern einen klaren Weg zur Realisierung haben.
  3. Transparenz und Zusammenarbeit: Die Präsentation in der Gruppe fördert den Austausch und die Weiterentwicklung der Ideen.

Meine Erfahrungen und was ich gelernt habe

Die Eightfold-Methode war für mich als Workshop-Leiter ein echtes Highlight. Sie ist kontraintuitiv, interaktiv und bringt Ergebnisse, die man sonst in Workshops oft vermisst. Natürlich ist sie nicht für jeden geeignet – manchmal sind die Ideen noch zu "wild" oder zu abwegig. Aber genau das ist der Charme: Sie zwingt uns, aus unserer Komfortzone auszubrechen und neue Perspektiven zu entdecken.

Eure Meinung – was sind eure Go-To-Methoden?

Ich bin gespannt, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder ob ihr eine andere Methode favorisiert. Teilt mir gerne in den Kommentaren mit, welche Workshop-Methoden bei euch besonders gut funktionieren!

Bis zum nächsten Mal,
Silas